Mehr Energie - mit ausgeglichenem Säure-Basen-Haushalt (Teil2)
- tanjamercker
- 15. Mai 2023
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Juli 2023
Ich selbst habe bei einer Heilpraktikerin zum ersten mal etwas über den Säure-Basen-Haushalt gehört. Gleich beim ersten Besuch teilte sie mir mit, dass ich sehr übersäuert sei. Da meine ersten Messungen des pH-Wertes im Urin keine Verfärbung des Teststeifens ergaben, hatte sie zweifellos recht. Der Teststreifen war gelb und blieb gelb, was laut beiliegender Farbskala mit einem pH-Wert von 5,2 oder weniger gleichzusetzen war. Sie hatte mir eine basische Mineralmischung 2 mal täglich verordnet, was zu stetig höheren pH-Werten bei den Messungen führte. Außerdem sollte ich viel Gemüse und insbesondere frische Kräuter in meinen Speiseplan aufnehmen.
Was mich damals wirklich schockiert hat, war ein Dialog mit meinem Mann. Ich erzählte ihm sehr verwundert über die Diagnose der Heilpraktikerin und was sie mir verordnet hatte. Zu meinem Erstaunen wusste mein Mann über die Auswirkungen einer Übersäuerung und deren Behandlung mit basischen Mineralien bestens Bescheid. Aber beruflich bedingt – er ist Agrar-Ingenieur – in Bezug auf Schweine! Er wusste mir zu berichten, dass man bei Schweinen den pH-Wert ebenfalls im Urin misst, da eine Übersäuerung zu Komplikationen bei der Geburt und höheren Tierarztkosten führt. Beim nächsten Besuch bei meiner Heilpraktikerin erzählte ich ihr von diesem Gespräch und fragte sie, warum noch kein Arzt bei meinen Problemen auf die Idee kam, den pH-Wert zu überprüfen? Ihr Kommentar: Der Bauer verdient nur mit gesunden Schweinen Geld. Der Arzt verdient nur mit kranken Menschen Geld.
Im zweiten Teil zum Säure-Basen-Haushalt erzähle ich dir praktisch, mit welchen Maßnahmen du deinen Säure-Basen-Haushalt wieder ausgleichst, was während der Entsäuerung im Körper passiert und wie du weißt, wann du am Ziel bist.
Entsäuerung Praktisch
Um eine über Jahre aufgebaute Übersäuerung nur über die Ernährung wieder abzubauen, kann sich als langwierig und schwierig herausstellen.
Selbst wenn man sehr konsequent auf seine Ernährung achtet, kann eine Entsäuerung mehrere Monate bis Jahre dauern. Deinem Körper zuliebe, solltest du diesen nicht unnötig länger unter der Last der Übersäuerung leiden lassen und zu zusätzlichen Maßnahmen greifen. Doch was kann man noch tun? Hier einige Vorschläge:
Bis zu dreimal am Tag eine Basenmischung mit Mineralien als Nahrungsergänzung nehmen. Achte darauf, dass die Mischung möglichst alle Mineralien und vor allem nicht zu wenig Kalium enthält. Es gibt Mischungen die vor allem aus Karbonat-Verbindungen bestehen und Mischungen, die die Mineralien als Citrate enthalten. Letztere finde ich etwas komfortabler, da sie nicht so seifig schmecken und du sie direkt zum Essen zu dir nehmen kannst. Karbonat Mischungen dagegen sollen nur auf nüchternen Magen in warmem Wasser genommen werden. Das machst du optimalerweise ca. 15 Minuten vor dem Frühstück oder vor dem Schlafengehen.
Basische Bäder: Dafür gibst du z.B. „Meine Base“ von P. Jentschura in ein Vollbad in dem man mindestens 1 Stunde bleibt. Die entsäuernde Wirkung des Bades kann noch verstärkt werden, wenn du dich vorher sportlich betätigst und so den Kreislauf und die Durchblutung der Haut ankurbelst. Aber auch schon ein abendliches basisches Fußbad hat entsäuernde Wirkung und wirkt dem bei Übersäuerung häufig schlechten Fußgeruch entgegen.
Über Nacht kannst du die Entsäuerung mit basischen Strümpfen (z.B. Alkawear von P. Jentschura) fördern. Dafür werden Baumwollstrümpfe mit basischem Badewasser getränkt und gut ausgewrungen, bevor du sie anziehst. Darüber werden dicke Wollsocken gezogen, die die Füße warm halten und durch das Wollfett ein Durchnässen der Bauwollsocken verhindern. Am Anfang fühlen sich die feuchten Socken ungewohnt an, aber du wirst dich schnell daran gewöhnen. Durch die Entsäuerung verbessert sich nämlich die Schlafqualität und du wachst erholter und ausgeschlafener auf.
Wie läuft die Entsäuerung ab?
Wie schon erwähnt lagert der Körper überschüssige Säuren in Depots im Bindegewebe ab. Sind nun über Ernährung oder Nahrungsergänzung mehr Mineralien vorhanden, als aktuell gebraucht werden, dann fängt der Körper an diese Depots auszuschütten. Man muss sich das vorstellen wie bei der Müllabfuhr. Die „Mülltonnen“ aus dem Bindegewebe werden sozusagen komplett ausgeschüttet und führen so trotz zunächst im Überschuss vorhandener Mineralien sehr schnell wieder zu einer Übersäuerung im Kreislauf. Es kommt deshalb vor allem zu Beginn der Entsäuerung temporär zu schubweißen Übersäuerungen, die die Symptome der Übersäuerung vorübergehend verschlimmern können. Man bezeichnet diese Verschlimmerung der Symptome auch als Erstverschlimmerung oder Entgiftungskrisen. Am Anfang sind diese „Mülltonnen“ noch sehr groß und werden nach und nach kleiner. Entsprechend werden die Schübe der Symptomverschlimmerung immer milder bis die Symptome ganz verschwunden sind. Wenn du diese Abläufe verstanden hast, dann verstehst du auch, warum eine Erstverschlimmerung eigentlich ein gutes Zeichen ist. Sie bedeutet, dass die Entsäuerung des Gewebes funktioniert.
Und wann ist man genug entsäuert?
Wendest du alle oben erwähnten Methoden zur Entsäuerung an, dann hast du irgendwann den Idealzustand erreicht: alle Säuredepots im Gewebe sind abgebaut und die Mineraldepots aufgefüllt. Da es um ein Gleichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes geht und zu viel Basen auch nicht gut wären, sollte man während der Entsäuerung jeden Morgen den pH-Wert des Urins messen und protokollieren. Normalerweise darf der Morgenurin im sauren Bereich um die 6,5 liegen. Nimmt man dagegen vor dem zu Bett gehen noch eine Portion basische Mineralien, dann sollte der Urin am darauf folgenden Morgen neutral oder leicht basisch sein. Das ist er aber höchstens 1-2 Tage, solange noch Säuredepots im Gewebe abzubauen sind. Solltest du tatsächlich an drei Tagen hintereinander im basischen Bereich liegen, dann bedeutet das, dass dein Körper keine Säuredepots mehr ausschütten kann. Herzlichen Glückwunsch, du bist komplett entsäuert!
Wie bleibt man basisch?
Ob und wie häufig man ab jetzt noch zusätzliche Mineralien zur Ernährung braucht, hängt von vielen individuellen Faktoren ab:
Wie konsequent basisch ist die Ernährung?
Stimmt die tägliche Trinkmenge?
Stress, Sport, genügend Schlaf
Jetzt kommt es darauf an über den pH-Wert des Morgenurins herauszufinden, ob wir es über unseren Lebensstil schaffen, basisch zu bleiben oder wie oft mit zusätzlichen Mineralien eine erneute Übersäuerung vorgebeugt werden muss.
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